Genf mobilisiert gegen fehlende Plätze

Gepostet am

Im Zentrum von Genf sind gestern mehr als 150 Personen für die Anliegen von Menschen mit Behinderung auf die Strasse gegangen. Sie kritisierten den Mangel an Betreuungsplätzen in Einrichtungen des Kantons.

Gestern sind über 150 Personen dem Aufruf des Verbands der Genfer Vereine von Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen gefolgt. Sie haben die kantonalen Behörden von Genf aufgefordert, etwas gegen den Mangel an Betreuungsplätzen in Institutionen zu tun.

200 Personen auf der Warteliste

Der Präsident von insieme Genf unterstrich gestern in der „Tribune de Genève“ , dass die Situation für Menschen mit Behinderung im Kanton noch nie so schlecht gewesen sei.
Das Pressecommuniqué des Behindertenverbands präzisierte, dass mehr als 200 Personen von den Missständen betroffen seien, besonders Junge unter 18, die ausserhalb des Kantons platziert wurden und Personen mit einer geistigen Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten.

Der Verband weist auch auf die Situation von Menschen mit Behinderung hin, deren Eltern bereits alt (zwischen 70 und 90 Jahre) sind und die dringend einen Betreuungsplatz brauchen, wenn ihre Eltern Spitalbetreuung brauchen oder sterben.

Forderungen

Die Organisatoren der gestrigen Aktion forderten, dass für behinderte Menschen Wohn- und Arbeits-projekte zur Verfügung stehen müssen, aber auch spezialisierte Begleitung, die ihnen erlaubt, ihre Kenntnisse anzuwenden, neue Kompetenzen zu erwerben und gut zu leben.

Sie betonten, dass die psychiatrische Klinik nicht als Wohnplatz genutzt werden soll. Und schliesslich kündigten sie an, dass die gestrige Demonstration nur ein erster Schritt war. Es gelte, mobilisiert zu bleiben.