Bern setzt Meilenstein

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Der Kanton Bern setzt bei der Umsetzung des neuen Behindertenkonzepts einen weiteren Meilenstein. Ab dem 1. Januar 2016 werden die ersten 80 Menschen mit Behinderungen selbstbestimmter und eigenverantwortlicher leben.

Rund 80 Menschen mit Behinderungen, die heute privat oder in einer Institution im Kanton Bern leben, werden ab dem 1. Januar 2016 nach dem neuen, auf ihre persönlichen Bedürfnisse ausgerichteten Unterstützungsmodell wohnen und arbeiten. Bereits läuft das Anmeldeverfahren für weitere 500 Plätze im nächsten Jahr. Ab 2017 sollen weitere 1000 Personen dazu kommen.

Neues Instrument zur Klärung des persönlichen Bedarfs

Um den individuellen Betreuungs- und Pflegebedarfs abzuklären, führt der Kanton Bern das System VIBEL (Verfahren zur individuellen Bedarfsermittlung und Leistungsbemessung) ein. Das standardisierte Verfahren wurde zuvor in mehr als 700 individuellen Abklärungen getestet und wird laufend verbessert. Für die Bedarfsklärung nehmen zuerst die betroffenen Personen eine Selbsteinschätzung vor. Aufgrund dieser und der Einschätzungen von Angehörigen und der Institutionen erstellt eine neutrale Abklärungsstelle, die IndiBE, dann ein Gesamtbild des Bedarfs.

Wahlfreiheit

Beim neuen Unterstützungsmodell begrüssen insbesondere auch Angehörige, dass ihren Söhnen und Töchtern grössere Wahlfreiheit zugestanden wird, wie und wo sie wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen möchten. Auch, dass die Betreuungsarbeit, die sie leisten, teilweise verrechnet werde.

Konsequente Umsetzung

Mit dem Start des neuen Systems ist der Kanton Bern bei der Umsetzung des Behindertenkonzepts auf Kurs. Dieses wurde 2011 vom Bundesrat verabschiedet. Der Kanton bekennt sich darin dazu, die Leistungen an Menschen mit Behinderungen nach deren individuellem Bedarf (Subjektfinanzierung) auszurichten. Mit dieser konsequenten, anspruchsvollen Behindertenpolitik ist Bern ein Pionierkanton.