Die Behindertendachverbände Inclusion Handicap und AGILE.CH haben mit ihren über 50 Mitgliederverbänden beschlossen, eine Initiative für mehr Inklusion zu lancieren. Ende April beginnt die Unterschriftensammlung.
Dass Menschen mit Behinderungen in der Schweiz nach wie vor nicht gleichgestellt sind, kritisierte auch der verantwortliche Ausschuss der UNO. Sein Bericht von 2022 deckte gravierende Mängel auf. Es braucht nun eine Anpassung unserer Bundesverfassung. «Damit die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen vorankommt, braucht es leider den Druck einer Volksinitiative», sagt Verena Kuonen, Co-Präsidentin von Inclusion Handicap. insieme Schweiz als Mitglied von Inclusion Handicap hat bereits an der Delegiertenversammlung vom November 2022 beschlossen, die Initiative zu unterstützen.
Für die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung
Die Inklusionsinitiative beauftragt den Gesetzgeber mit der Sicherstellung der rechtlichen und tatsächlichen Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Gleichzeitig will die Initiative zwei Hauptanliegen für ein selbstbestimmtes Leben voranbringen: Den Anspruch auf personelle und technische Assistenz und die freie Wahl der Wohnform und des Wohnorts – so wie das für alle Menschen ohne Behinderungen selbstverständlich ist.
Die Inklusionsinitiative wurde von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretungen des Vereins Tatkraft, der Stiftung für direkte Demokratie sowie von AGILE.CH und Inclusion Handicap, in einem partizipativen Prozess mit Menschen mit Behinderungen und weiteren Verbänden erarbeitet. Geplant ist, die Initiative Ende April 2023 zu lancieren und mit der Unterschriftensammlung zu starten.