Innovative Projekte im Bereich Behinderung

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Das Forschungsteam in Sierre.

Ende März wurde in Sierre eine neue Forschungsstelle für Assistenztechnologien eröffnet. Sie gehört wie die Forschungsstelle in Nottwil zum Innovationszentrum für assistive Technologien (IAT). Einige der laufenden Projekte könnten auch bei Menschen mit geistiger Behinderung auf Interesse stossen.

Mithilfe einer Software die beruflichen Fähigkeiten einer Person mit Behinderung einschätzen und diese mit dem Anforderungsprofil einer Arbeitsstelle abgleichen: Das ist eines der Projekte aus der kürzlich in Sierre eröffneten Forschungsstelle: «Dieses Werkzeug ist für alle Arten von Behinderungen geeignet. Es basiert auf einem Fragebogen mit rund 450 Fragen, von denen einige auf die kognitiven Fähigkeiten der Personen zugeschnitten sind», erklärt Julien Torrent, Verantwortlicher des Forschungsteams. Ziel des Projekts ist es, Entsprechungen zwischen den beruflichen Fähigkeiten der Person und den Anforderungen der Stelle herauszufinden und damit den Weg zu einer Anstellung zu ebnen.

Wieder aufgenommene Projekte

ESAP (Evaluation Systémique des Aptitudes Professionnelles) ist nicht das einzige Projekt der neuen und von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung finanzierten Forschungsstelle. Vor einem Monat wurde ein Forschungsprojekt wieder aufgenommen, das mittels einer Software die Anwendung und Verbreitung von einfacher Sprache fördern soll: «Einige der Projekte wurden in der Forschungsstelle in Nottwil (LU) initiiert, und teilweise von unserem Team in Sierre übernommen», präzisiert Julien Torrent. In zwei oder drei Wochen sollten Tests mit Personen beginnen, welche die einfache Sprache kennen. Daraus könnte bis im Sommer eine besser funktionierende Software entstehen.

Innovative Lösungen

Das eigentlich Neue der Forschungsstelle in Sierre ist eine Art Labor für Ideen und Verfahren, in dem sich Forscher, Menschen mit Behinderung und die breite Öffentlichkeit austauschen können. Ausserdem geht es darum, innovative und an die Bedürfnisse der Menschen angepasste Lösungen zu finden und erfinden. Zurzeit befindet sich das LivingLab Handicap in einer Entwicklungsphase: «Wir visieren eine Zusammenarbeit mit mehreren Akteuren der Region an, wie der Fachhochschule Westschweiz und der SUVA», sagt Julien Torrent. Laut Website werden auch verschiedene Behindertenorganisationen einbezogen.

Das Innovationszentrum für assistive Technologien (IAT) ist aus der aufgelösten Schweizerischen Stiftung für elektronische Hilfsmittel (FST) hervorgegangen. Es besteht aus den beiden Forschungsstellen in den Kantonen Luzern und Wallis.