Erstmals haben sich im Kanton Zürich fünf Organisationen zum „Aktionskreis Behindertenpolitik Zürich“ (AKB) zusammengeschlossen. Sie wollen mit vereinten Kräften gegen die Sparpolitik und für eine verantwortungsvolle Behindertenpolitik des Kantons kämpfen.
Dass sich im Kanton Zürich fünf wichtige Organisationen – die Behindertenkonferenz Kanton Zürich, Curaviva Kanton Zürich, insieme Dachverband Kanton Zürich, INSOS Zürich und Pro Infirmis Zürich – zusammenschliessen, ist neu.
Gemäss Pressemitteilung reagieren sie damit auf eine Behindertenpolitik, die Menschen mit geistiger, psychischer oder körperlicher Behinderung vorwiegend als Kostenfaktor betrachte und statt mit guten Konzepten mit kurzfristigen Sparmassnahmen reagiere.
Gemeinsam verlangen sie eine Behindertenpolitik und Massnahmen, die zeigen, dass der Kanton Zürich seine Verantwortung im Behindertenbereich wahrnehmen wolle.
Herausforderung Alter
Als erstes wichtiges Handlungsfeld definiert der AKB Zürich das Thema „Lebensqualität von Menschen mit Behinderung im Alter“. Die Zahl der Menschen mit Behinderung, die ins Rentenalter übertreten, nimmt auch im Kanton Zürich stetig zu.
Ihre steigende Lebenserwartung stelle Betroffene, Angehörige, Institutionen, Fachorganisationen und die Gesellschaft vor grosse Herausforderungen. Ein Postulat, das im Dezember 2014 von der Regierung eine Strategie zum brennenden Thema Alter und Pflege verlangte, blieb weitgehend unbeantwortet.
Jetzt präsentiert die AKB ein Positionspapier. Darin zeigt sie die besonderen Bedürfnisse alternder Menschen mit Behinderung und die Konsequenzen für Institutionen und die Gesellschaft auf. So den wachsenden Bedarf an bedürfnisgerechten Tagesstrukturen, den zunehmenden Pflegebedarf oder auch die grössere Unterstützung für die ebenfalls älter werdenden Angehörigen.
Leitgedanke Inklusion
Der AKB Zürich stützt sich in ihren Forderungen auf die seit einem Jahr in der Schweiz rechtsgültige UN-Behindertenrechtskonvention. Leitidee ist eine inklusive Gesellschaft, die von Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam gestaltet wird.
Entsprechend strebt die AKB Zürich eine breite Diskussion an über die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber Menschen mit Behinderung und sucht den Dialog mit den Menschen mit Behinderung, ihren Angehörigen, den PolitikerInnen und der Regierung.