Warten ohne Ende

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Der „Bericht zur Entwicklung der Behindertenpolitik“, den der Bundesrat am 11. Januar 2017 veröffentlicht hat, enttäuscht. Der Zwischenbericht gibt keine Antworten auf die dringenden Fragen und Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung.

insieme Schweiz fordert eine Behindertenpolitik, die Perspektiven aufzeigt und Lösungsvorschläge entwickelt für Probleme, wie sie zum Beispiel in der Berufsbildung oder im Schulwesen bestehen.

Der Bericht listet acht Ziele und fünfzehn Massnahmen auf, wie die Behindertenpolitik in der Schweiz verbessert werden soll. Die Massnahmen sind aber wenig konkret und zielen nicht darauf ab, die Situation von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft wirklich zu verbessern. Der grosse Handlungsbedarf in verschiedenen Lebensbereichen wird in einer Bestandsaufnahme von Inclusion Handicap, dem Dachverband der Schweizer Behindertenorganisationen, zusammengefasst. insieme hat an diesem Papier mitgearbeitet.

Es braucht Lösungen – bei Schule und Berufsbildung!

Konkrete Lösungsvorschläge von Seiten des Bundes sind dringend nötig, zum Beispiel in der Berufsbildung. Menschen mit Behinderungen haben zu wenig  Zugang zu beruflicher Grundbildung und erhalten bei der beruflichen Integration zu wenig Unterstützung. Auch im Bereich der schulischen Bildung besteht grosser Handlungsbedarf. Das Bildungsangebot ist weit von der anzustrebenden Inklusion entfernt. Statt Sonderschulung braucht es mehr persönliche Unterstützung, damit Kinder und Jugendliche mit Behinderung die Regelschule besuchen können.

Eine kohärente Behindertenpolitik muss Wege aufzeigen, wie die Teilhabe von Menschen mit Behinderung  in den verschiedenen Lebensbereichen  ermöglicht werden kann:  Beim Wohnen, in der  Familie, bei Schule und Bildung, Arbeit und Existenzsicherung, Mobilität, Sport, Kultur und Kommunikation. insieme Schweiz erwartet von einer nationalen Behindertenpolitik, dass die bestehenden Herausforderungen mit einer klaren Strategie angegangen werden.