Schub für die integrative Schule

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© Vera Markus

Die integrative Schulung von Kindern mit geistiger Behinderung scheint ins Stocken geraten zu sein. Ein Postulat und die neu gestaltete Internetplattform Integration-und-Schule.ch wollen ihr neuen Schub verleihen. insieme begrüsst und unterstützt diese Initiativen.

Kinder mit geistiger Behinderung besuchen die Regelschule, gemeinsam mit ihren Spielkameraden. Dieses Anliegen von Eltern ist keineswegs neu. In einigen Kantonen gibt es jedoch Bestrebungen, das sonderpädagogische Grundangebot, wie es das Konkordat definiert, einzuschränken oder umzulenken. Ein Abbau der heilpädagogischen Fachkompetenz in der Regelschule hätte zweifellos negative Auswirkungen auf die Bereitschaft von Lehrpersonen, sich auf den Weg der Integration zu begeben.

Hohe Hürden bei der Regelschule

Ohnehin berichten Eltern immer wieder von den hohen Hürden, denen sie begegnen, wenn sie ihr Kind in der Regelschule anmelden wollen. Die Liste reicht von vorgeschobenen Sachzwängen über Vorurteile, was Kinder mit geistiger Behinderung lernen können, zu schlichter Fehlinformation. Meist gelingt Integration nur dank dem unermüdlichen Einsatz der Eltern. Sie müssen immer wieder beweisen, dass ihr Kind in die Regelschule gehört und dort den Lernprozess der anderen Kinder nicht stört. Jede Schwierigkeit im Alltag kann einen Abbruch zur Folge haben. Dabei ist erwiesen, dass alle Kinder von einer integrativen Schule profitieren.

Plattform für Information und Austausch

Umfassende Informationen zu Integration/Inklusion in die Regelschule bietet die neu überarbeitet Internetplattform www.integrationundschule.ch. Gesetzliche Grundlagen, aber auch Unterstützungsmöglichkeiten sind dort abrufbar. Zudem verbindet sie die Angehörigen, Lehrpersonen und Schulleitungen direkt mit den zuständigen kantonalen Stellen für den Frühbereich, die Volksschule und die nachobligatorische Bildung.

Postulat eingereicht

Die Schule, auch die Sonderschulung, gehört in die Hoheit der Kantone. Doch auch der Bund trägt Verantwortung für die Umsetzung der Integration, insbesondere seit der Ratifizierung der UNO-BRK, aber auch durch seinen Auftrag im BehiG an die Kantone, die Integration zu fördern. Nationalrat Thomas Ammann (CVP, St. Gallen) beauftragt den Bundesrat deshalb in seinem Postulat, zu berichten, wie die UNO-BRK umgesetzt und die integrative Schule vorangebracht werden kann.

Das Postulat wurde am 15.6.2018 eingereicht und von 14 ParlamentarierInnen mit unterzeichnet.

insieme Schweiz hofft auf eine konstruktive Antwort des Bundesrates, so dass mit gezielten Massnahmen die integrative Schulung von Kindern mit geistiger Behinderung nachhaltig gefördert wird. Ein grosses Dankeschön an Thomas Ammann.