Bis November 2017 läuft die Unterschriftensammlung zur Volksinitiative „Vaterschaftsurlaub jetzt!“, die einen 20-tägigen, bezahlten Vaterschaftsurlaub verlangt. insieme Schweiz unterstützt die Initiative, zusammen mit 140 anderen Organisationen.
Die Geburt eines Kindes ist ein emotionales und für die meisten Familien ein einschneidendes Ereignis. Insbesondere dann, wenn das Kind mit einer Behinderung zur Welt kommt, müssen sich die Eltern neu orientieren, brauchen Informationen und Unterstützung. In dieser intensiven Startphase ist es besonders wichtig, dass die Väter anwesend sind und mittragen können.
Volksentscheid notwendig
Heute wird die Vaterschaft von Gesetzes wegen behandelt wie ein Wohnungsumzug. Im Rahmen der „üblichen freien Tage“ wird Vätern eine Kurzabsenz von einem, maximal zwei Tagen zugestanden. Bisher hatte die Forderung nach einem Vaterschaftsurlaub beim Parlament keine Chance. Dies, obwohl gemäss einer repräsentativen Umfrage 81 Prozent der Befragten einen bezahlten Vaterschaftsurlaub wollen. Das hat den Verein „Vaterschaftsurlaub jetzt!“ bewogen, am 24. Mai 2016 die Volksinitiative „Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie“ zu lancieren.
20 Tage für die Familie!
Die Initiative verlangt nach dem Vorbild des Mutterschaftsurlaubs einen bezahlten Vaterschaftsurlaub von mindestens 4 Wochen. Das entspricht einer Abwesenheit von 20 Arbeitstagen. Im Gegensatz zum Mutterschaftsurlaub soll der Vaterschaftsurlaub flexibel bezogen werden können, und zwar innert eines Jahres nach der Geburt des Kindes. Es soll auch möglich sein, den Vaterschaftsurlaub als einzelne freie Arbeitstage zu beziehen. Die mindestens 14 Wochen Mutterschaftsurlaub bleiben unangetastet.
insieme unterstützt die Initiative
Ende September hat der Zentralvorstand von insieme entschieden, dem Trägerverein als Passivmitglied beizutreten. Damit unterstützt insieme Schweiz die breite Allianz von Frauen-, Männer- und Arbeitnehmerorganisationen, die hinter dem bezahlten Vaterschaftsurlaub stehen. insieme ruft seine Mitglieder auf, die Initiative zu unterzeichnen – gerade auch im Interesse von Vätern und Müttern eines Neugeborenen mit geistiger Behinderung.
Hier können Sie die Initiative unterzeichnen
Mehr zur Volksinitiative
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