Nach sechs Jahren Erfahrung mit KITAplus zeigt die Auswertung im Kanton Luzern: Das Projekt zur Integration von Kindern mit Behinderung ist ein Erfolg – sowohl für die einzelnen Kinder als auch für die Kitas.
Simone Sprecher von kibesuisse, Region Zentralschweiz, zeigt sich beeindruckt über die gute Zusammenarbeit von Eltern, Kita-Personal und heilpädagogischen Früherzieherinnen: „Die Früherzieherinnen begleiten vor allem das Kita-Personal. Dadurch erweitern die Fachpersonen Betreuung ihr Wissen und ihre Kompetenzen – für die gesamte Kita.“ Ein Missstand, den Simone Sprecher noch sieht, ist ein finanzieller: „Inklusive Betreuung verursacht vielfach einen Mehraufwand – dieser darf nicht zulasten der Eltern oder der Kindertagesstätte gehen. Hier muss die öffentliche Hand übernehmen.“
Pilotprojekt in Luzern
Zu Recht wollen viele Eltern ihr Kind mit Behinderung von klein auf zusammen mit anderen Kindern aufwachsen sehen. Doch bisher gibt es nur wenige familienergänzende Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, die besondere Unterstützung brauchen. Um dies zu ändern, wurde 2012 in der Stadt Luzern das Pilotprojekt KITAplus gestartet, das später auf den gesamten Kanton Luzern ausgeweitet wurde.
Dabei wurden Kinder, Eltern und Kitas von speziell geschulten heilpädagogischen Früherzieherinnen begleitet. Inzwischen wurde der Ansatz auch in den Kantonen Nidwalden, Uri, St. Gallen und der Stadt Bern übernommen.
Engagement von insieme
insieme Schweiz engagiert sich seit langem für die Integration von Kindern mit Behinderung von klein auf und hat deshalb an der Broschüre „Kindertagesstätten öffnen für Kinder mit besonderen Unterstützungsbedürfnissen“ mitgearbeitet. Diese kann für die politische Überzeugungsarbeit verwendet werden oder Eltern und Kitas als Orientierungshilfe dienen.