Diverse Freundschaften fördern: ein Programm fürs Klassenzimmer

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Damit sich Schüler*innen in einer Klasse entfalten können, sind Freundschaften zentral. Gerade Kinder mit besonderem Bildungsbedarf werden in Integrationsklassen häufig ausgegrenzt. Um dem zu begegnen, hat die Pädagogische Hochschule (PH) Luzern in einer Kooperation mit insieme Schweiz eine Lerneinheit geschaffen. Diese wurde vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB) finanziell unterstützt.

Zeichnung einer Schulklasse vor einer schwarzen Tafel

Freundschaften sind zentral für die Entwicklung von Kindern. (Illustration: Daniel Müller)

Die Forschung zeigt, dass Kinder mit besonderem Bildungsbedarf häufiger ausgegrenzt werden als ihre Klassenkamerad*innen ohne besonderen Bildungsbedarf. Lehrpersonen äussern den Wunsch nach konkreten Anregungen, um das Problem anzugehen.

Neue Lernimpulse rund um den Kinderkrimi «Die Buschbanditen»

Die PH Luzern hat in Kooperation mit insieme Schweiz ein Programm entwickelt, welches hilft, Berührungsängste und Vorurteile zwischen Kindern mit und ohne besonderen Bildungsbedarf abzubauen.

Das Programm setzt auf mehreren Ebenen an. Es ist sowohl auf die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen als auch auf den Unterricht mit Primarschüler*innen der 3. bis 6. Klasse ausgerichtet. Die Basis für den Unterricht bildet der Kinderkrimi «Gefahr für Herrn Tännli». Die Geschichte dreht sich um den Jungen Leon, der von einer Sonderschule in eine Regelklasse wechselt. Leon wird zunächst von seinen Klassenkamerad*innen ausgeschlossen, bis ihn die Buschbanditen – eine Gruppe beliebter Kinder – in ihre Gruppe aufnehmen.

Die Geschichte bietet ein Modell für Freundschaften zwischen sehr unterschiedlichen Kindern und greift zentrale Themen auf wie den Umgang mit Anders-Sein, die Wahl von Freund*innen, Freundschaftsqualität und Zivilcourage oder den Umgang mit Konflikten.

Rund um diese Geschichte gibt es verschiedene Lernmaterialien.

Evaluation zeigt positive Ergebnisse

Die erste Evaluation des Programms verdeutlicht, dass es angehenden Lehrpersonen hilft, sozialem Ausschluss in der Klasse sicherer und zielführender zu begegnen. Angehende Lehrpersonen wissen zudem, wie sie zu einem inklusiven Klassenklima beitragen können. Aufgrund der erfolgreichen Testergebnisse wird das Lehrmittel nun weiterentwickelt.

 

Medienmitteilung PH Luzern und insieme Schweiz

Freundschaftsprojekt

Weiterbildungsmodul für Lehrpersonen