Ernüchternd

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Die Zahl höherer Bildungsabschlüsse ist 10 Jahre nach Einführung des Behindertengleichstellungsgesetzes BehiG zwar gestiegen. Für Menschen mit einer geistigen Behinderung ist das ein schwacher Trost, ihre Ausbildungsdauer wurde verkürzt.

10 Jahre nach in Kraft treten des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) veröffentlicht das Bundesamt für Statistik eine Untersuchung über die Entwicklung der Lebensumstände von Menschen mit Behinderungen.

Armut und tiefe Arbeitsmarktbeteiligung

Die Ergebnisse sind ernüchternd. Auch 10 Jahre nach Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) hat sich die Situation von Menschen mit Behinderungen nicht merklich verbessert. Menschen mit Behinderungen sind nach wie vor stärker von Armut gefährdet als der Schweizer Durchschnitt und die Tendenz ist sogar ansteigend.

Auch beim Thema Arbeitsmarktbeteiligung sind kaum Lichtblicke auszumachen. Menschen mit Behinderung nehmen immer noch merklich weniger am Arbeits- und Erwerbsleben teil. Das BehiG konnte auch hier (bisher) keine Verbesserung erwirken.

Keine Verbesserung der Ausbildungssituation für Menschen mit geistiger Behinderung

Positiv bewertet wird einzig die steigende Anzahl an Tertiärabschlüssen (Universität / höhere Berufsbildung) auch bei Menschen mit Behinderungen. Dieses Ergebnis täuscht jedoch über den grossen Handlungsbedarf hinweg, der im Bildungsbereich immer noch besteht.

Der Zugang zu einer Ausbildung ist insbesondere für Menschen mit einer geistigen Behinderung immer noch massiv erschwert. Ihre Situation hat sich verschlechtert. Die Dauer der Pra INSOS und IV-Anlehre wurde für viele Jugendliche von zwei auf ein Jahr verkürzt.

Berufsbildung für alle!

Menschen mit einer geistigen Behinderung müssen ein Anrecht auf Berufsbildung haben.

Dafür wird sich insieme auch in Zukunft stark machen. Bildung ist die Basis unserer Gesellschaft. Wird hier Gleichstellung konsequent gelebt, wird eine inklusive Gesellschaft möglich.