Die Partizipation oder Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft muss eine Selbstverständlichkeit werden. An der Tagung «Partizipation als Chance» am 3. Dezember 2020 sprechen Betroffene für sich selbst.
«Es gibt Lebensbereiche, da kann man gut teilhaben. Zum Beispiel in meiner Wohnung in meinem Block. Da bin ich einfach eine Mitbewohnerin. Und es gibt Bereiche, da funktioniert es noch nicht. Zum Beispiel beim Arbeitsmarkt. Ich versuche seit 20 Jahren im ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Und immer heisst es: Du kannst das nicht. Du bist behindert.» Das sagt Sabrina Gaetani, die bei der insieme-Kampagne «Ich will wählen» mitgemacht hat. Sie und weitere Engagierte mit und ohne Behinderung sprechen an der Tagung darüber, was Partizipation für sie bedeutet.
Es ist noch viel zu tun
Die Fachtagung «Partizipation als Chance» zeigt auf, was für die Partizipation von Menschen mit Behinderungen bereits getan wird und was noch zu tun ist. Denn der aktive Einbezug, die Teilnahme und Teilhabe in allen Lebensbereichen steht ihnen zu. Die Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht und ein Kernbereich der UNO-Behindertenrechtskonvention.
Sandra Näf (Zentralvorstand insieme Schweiz) ist Mutter einer Tochter mit einer geistigen Behinderung, die auf Unterstützte Kommunikation angewiesen ist: «Seit über 20 Jahren engagiere ich mich für die Partizipation von Menschen mit einer Behinderung. Sie sollen die gleichen Rechte und Chancen haben, wie die übrige Gesellschaft. Ihre Bedürfnisse, müssen respektiert werden, auch in Situationen, wo sie diese nicht selber vertreten können, sondern als Sprachrohr die Eltern oder ihre Vertrauensperson dazu benötigen.»
Mitbestimmen in allen Bereichen
Es geht vor allem um das Mitbestimmen in politischen Prozessen. Aber auch um das Mitgestalten und das Mitwirken allgemein, in allen Bereichen. Das muss in der Gesellschaft verankert werden. Die Tagung ist ein Beitrag und eine Aufforderung, dies zu tun.
Organisiert wird die Tagung vom EBGB, dem Bundesamt für Sozialversicherungen BSV und der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren SODK in enger Zusammenarbeit mit fünf Behindertenorganisationen, darunter insieme Schweiz. Die Tagung ist kostenlos und wird online übertragen.