Eröffnung der Ausstellung «Und warum müssen wir uns ändern?»  

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Heute, am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, eröffnet insieme Schweiz im Kornhausforum in Bern die Ausstellung «Und warum müssen wir uns ändern?». 

insieme Schweiz wird 65 Jahre alt. Zu diesem Anlass präsentiert die Organisation am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung die Ausstellung mit dem Titel «Und warum müssen wir uns ändern?» im Kornhausforum in Bern. Die Ausstellung zeigt Erfahrungsberichte von Selbstvertreter*innen und Eltern sowie Archivmaterial, Kunstwerke und einen Film. Sie erzählt von einem Wandel: Früher mussten sich Menschen mit Behinderungen anpassen, um gesellschaftlichen Normen zu entsprechen. Heute steht ihre Selbstbestimmung im Zentrum – und die Gesellschaft ist gefordert, sich zu verändern. Sie soll Menschen mit Behinderungen ermöglichen, in allen Lebensbereichen vollumfänglich teilzuhaben.  

Eltern organisieren sich  

1960 wurde die Schweizerische Vereinigung der Elternvereine für geistig Behinderte (SVEGB) gegründet – heute bekannt als insieme Schweiz. Von Eltern ins Leben gerufen, setzte sich die Organisation dafür ein, dass die Rechte und Bedürfnisse ihrer Kinder mit einer kognitiven Beeinträchtigung anerkannt werden. Im selben Jahr entstand die Invalidenversicherung (IV), ein bedeutender sozialpolitischer Meilenstein. Die Stimmen der direkt betroffenen Menschen wurden jedoch in vielen Lebensbereichen kaum je angehört.  

Archiv der Zeitschrift insieme 

Das Archiv der Zeitschrift insieme, die seit 1966 in unterschiedlichem Format erscheint, widerspiegelt diese Realität deutlich: In den Beiträgen der 1960er- bis 1980er-Jahre kamen vor allem Familien, Institutionen und Fachpersonen zu Wort – die Stimmen der betroffenen Menschen fehlten fast vollständig. 

Die Ausstellung setzt hier einen Kontrapunkt: Sieben Selbstvertreter*innen berichten aus ihrem Leben – über Arbeit, Bildung, Wohnen, Gesundheit, Liebe und politisches Engagement. Ihre Erzählungen treten in Dialog mit den Geschichten von Eltern, die bereits in den 1960er-Jahren für die Rechte ihrer Kinder kämpften und damit einen wichtigen Emanzipationsprozess angestossen haben. 

 

 Die Ausstellung ist vom 4. Dezember 2025 bis 15. Januar 2026 im Kornhausforum Bern zu sehen.