Am 30. Januar hat die verbandsübergreifende Arbeitsgruppe Prävention Bilanz gezogen: Vieles sei in Bewegung und die Branche sensibilisiert, so der Tenor. Weiter spricht sich die Arbeitsgruppe, der auch insieme Schweiz angehört, dafür aus, dass die Kantone die in der Charta „Prävention von sexueller Ausbeutung“ enthaltenen Standards in ihren Vorschriften aufnehmen.
Ein gutes Jahr nach der Verabschiedung der Charta „Prävention von sexueller Ausbeutung“ und knapp zwei Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchsfalls H.S. stellt die verbandsübergreifende Arbeitsgruppe fest, dass die zehn in der Charta definierten Standards zu einer spürbaren Sensibilisierung der Branche geführt haben. Für die Organisationen und Institutionen stellen sie hilfreiche, umsetzbare Richtlinien dar.
«Die Charta ist kein Papiertiger, sondern ein starkes Zeichen. Hier werden Standards gesetzt, die im Alltag umgesetzt werden können und müssen und die mithelfen, künftige Missbräuche zu verhindern», betonte Ueli Affolter, Leiter der Arbeitsgruppe und Geschäftsführer von SOCIALBERN, an der Medienkonferenz in Bern.
Wichtige Vernetzung
Affolter hielt weiter fest, dass die Arbeit damit längst noch nicht erledigt sei: «Prävention braucht Zeit und ist erst dann richtig wirkungsvoll, wenn Behörden, Polizei und soziales Hilfesystem am gleichen Strick ziehen und sich vernetzen.»
Die Arbeitsgruppe Prävention will sich nun unter anderem dafür einsetzen, dass die Kantone die zehn in der Charta definierten Standards in ihre Vorschriften aufnehmen und sich für die Schaffung einer gemeinsamen externen Meldestelle aussprechen, deren Mitarbeitende im Umgang mit Menschen mit Behinderung geschult sind.