Gestern hat der Grosse Rat des Kantons Bern beschlossen, die drastischen Einsparungen im Behindertenbereich deutlich zu reduzieren. Zur Erleichterung der behinderten Menschen und ihrer Vertreter – der Kantonalen Behindertenkonferenz Bern kbk und SOCIALBERN.
Der Entscheid hingegen, die Sparlast auf die Psychiatrie umzuwälzen, löste grosse Bestürzung aus.
Einsparungen reduziert
Gestern hat der Grosse Rat des Kantons Bern über die vorgesehenen Sparmassnahmen im Sozialbereich entschieden. Er folgte dem Antrag der Finanzkommission und reduziert die Einsparungen im Bereich Erwachsene Behinderte um 12.7 Millionen Franken. Der Behindertenbereich muss im 2014 „nur“ noch 3 Mio. Franken einsparen.
Den Preis zahlt die Psychiatrie
Dafür streicht der Grosse Rat die Mitfinanzierung des Aufenthalts von Personen, die nicht mehr spitalbedürftig sind, um 6.7 Millionen Franken. Betroffen sind Menschen mit chronischen psychischen Beeinträchtigungen. SOCIALBERN und die kbk zeigten sich gestern bestürzt, dass die Einsparungen auf psychisch kranke Menschen umgewälzt werden sollen.
Erleichterung trotz allem
Zugleich zeigten sich SOCIALBERN und die kbk erleichtert. Das Parlament habe erkannt, dass Sparmassnahmen im Behindertenbereich im vorgesehenen Ausmass die Lebensqualität der betroffenen Menschen auf inakzeptable Weise beeinträchtigen und einschränken würden. Bereits heute hätten Menschen mit hohem Betreuungsbedarf grosse Schwierigkeiten, einen passenden Wohnplatz zu finden.
Protest hat sich gelohnt
Der gemeinsame Protest von Menschen mit Behinderungen, den Angehörigen, den Institutionen und deren Verbänden hat sich gelohnt. Mit vereinten Kräften sei es gelungen, die Grossrätinnen und Grossräte für die Auswirkungen der Sparmassnahmen im Behindertenbereich zu sensibilisieren und das Schlimmste abzuwenden, sind SOCIALBERN und die kbk überzeugt.