Viele Kinder mit geistiger Behinderung leben ohne Diagnose – und ihre Familien in grosser Ungewissheit. Die Weihnachtsaugabe des Magazins insieme beleuchtet das Thema.
Und es stellt Projekte vor, die gute Lebensperspektiven aufzeigen. So das Projekt „Coop Integration Handicap“ das soeben mit dem Schweizer Ethik Preis ausgezeichnet wurde.
Ungewissheit ertragen
Wie es sich mit einer geistigen Behinderung lebt, die keinen Namen hat, zeigen wir im Beitrag über den sechsjährigen Dario und seine Familie. Verunsicherungen bestimmen den Alltag, Geduld ist gefragt und Mut, um kreative Wege zu beschreiten. Und die Zuversicht, dass es auch ohne Diagnose ein gutes Leben gibt. Eltern müssen in ihrer anspruchsvollen Aufgabe nicht isoliert bleiben. Es gibt Organisationen wie insieme und andere Anlaufstellen, die ratlosen Eltern weiterhelfen. Es gibt heilpädagogische Früherziehungsdienste, medizinische und therapeutische Unterstützung.
Gute Lebensperspektiven
Auch Kinder wie Dario haben gute Lebensperspektiven. Das weisen wir in der vorliegenden Nummer an unterschiedlichen Projekten mit integrativem Charakter nach. Die Schule für ungehinderte Musik zum Beispiel, die Menschen unterschiedlichen Alters Entfaltung in der Musik und Präsenz in der Öffentlichkeit ermöglicht (S. 12). Das Bieler LadenBistro, ein Ort, wo sich Menschen mit geistiger Behinderung in Küche und Bistro entfalten können (S.20) oder die Fachstelle Lebensräume (S. 10), die sich seit 25 Jahren für adäquate Wohnplätze für Menschen mit intensivem Betreuungsbedarf stark macht.
Preisgekröntes Integrationsprojekt
Echte Perspektiven für die Arbeitswelt eröffnet das Projekt „Coop Integration Handicap“. Coop – Region Westschweiz ist für das Projekt Ende November mit dem Schweizer Ethikpreis 2013 ausgezeichnet worden. Es hat zum Ziel, in jedem Westschweizer Kanton Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger Behinderung anzubieten. Realisiert wird es in Zusammenarbeit mit sechs Behinderten-Institutionen, zehn Werkstattleitenden und 70 Menschen mit Behinderung, die heute in den verschiedenen Coop-Filialen der Romandie angestellt sind. Coop beteiligt sich finanziell am Einsatz der Werkstattleiter und hat die Räumlichkeiten in ihren Filialen den Bedürfnissen der besonderen Arbeitskräfte angepasst. Lesen Sie unseren Bericht (S. 14 und mehr dazu hier).
Wir wünschen eine angenehme, inspirierende Lektüre.