insieme ist erfreut über das Zustandekommen des Referendums. Zusammen mit 17 weiteren sozial engagierten Organisationen überreichte insieme der Bundeskanzlei ihre gesammelten Unterschriften gegen das Fortpflanzungsmedizingesetz. Jetzt kommt das Gesetz vors Volk. Dies ermöglicht eine vertiefte gesellschaftliche Diskussion über die Möglichkeiten und Gefahren der Fortpflanzungsmedizin.
insieme geht das vorliegende Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) deutlich zu weit. Das Zustandekommen des Referendums zeigt, dass auch weite Kreise der Schweizer Bevölkerung einer zu offenen Anwendung der PID kritisch gegenüber stehen.
Das vorliegende Gesetz regelt, in welchem Rahmen genetische Untersuchungen an Embryonen im Reagenzglas erfolgen dürfen. Ohne das Zustandekommen des Referendums, wäre es automatisch in Kraft getreten.
Gesetz tritt vorerst nicht in Kraft
Alle Paare – auch ohne erbliche Vorbelastung -, die sich für eine künstliche Befruchtung entscheiden, dürfen gemäss dem verabschiedeten Gesetz die genetische Untersuchung der Embryonen im Reagenzglas anwenden. Mittels des sogenannten Chromosomen-Screenings können zudem spontan auftretende Anomalien wie Trisomie 21 beim Embryo erkannt und die betroffenen Embryonen aussortiert werden.
Die jetzige Regelung bezüglich Zielgruppe und Indikation bei der Inanspruchnahme der PID spurt den Weg vor, die Diagnostik als Standardverfahren bei künstlichen Befruchtungen anzubieten.
Diese Praktik zwingt jedoch zu einer vom Einzelfall entkoppelten, vorgefassten Unterscheidung in „gute“ und „schlechte“ Embryonen. Insieme und die 17 weiteren Organisationen wollen sich jedoch nicht auf solch allgemeine Werturteile, die der Diskriminierung von Menschen Vorschub leisten, einlassen. Deshalb unterstützen sie gemeinsam unter dem Motto „Vielfalt statt Selektion“ das Referendum.
Die Gesellschaft hat nun die Möglichkeit, sich mit diesen ethisch relevanten Fragen eingehend zu beschäftigen.
Dialog und klare Schranken
Das zustande gekommene Referendum macht nun den Weg frei für eine vertiefte gesellschaftliche Diskussion über die Entwicklungen in der Fortpflanzungsmedizin und darüber, wie wir als Gesellschaft diese Möglichkeiten einsetzen wollen.
Menschen mit vorgeburtlich diagnostizierbaren Besonderheiten müssen selbstverständlich Platz haben in unserer Gesellschaft. Ihr Dasein darf nicht in Frage gestellt werden.
Wir bleiben dran: Für eine inklusive, solidarische Gesellschaft!
Medienmitteilung von „Vielfalt statt Selektion“
Zur Website www.vielfalt-statt-selektion.ch
Zur www.bag.admin.ch über laufende Rechtsetzungsarbeiten