Beratung ungenügend

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Neue nicht invasive vorgeburtliche Tests – wie die neuen Bluttests – sind zwar risikofrei. Doch können sie verschiedene Chromosomen-Störungen nicht eindeutig erkennen. Sie verzögern den Ablauf der vorgeburtlichen Diagnostik und führen so zu Spätabtreibungen.

Eine dramatische Erfahrung für Schwangere, denen wichtige Informationen und eine umfassende Beratung und Begleitung vorenthalten und eine informierte Entscheidung verunmöglicht wird.

Vermehrte Spätabtreibungen

Schwangere Frauen und werdende Eltern sind oftmals nicht darüber informiert, was die neuen nicht invasiven Tests messen können und was nicht. Sie wähnen sich im Glauben, dass mit der Blutuntersuchung eine umfassende genetische Untersuchung möglich sei. Es ist ihnen nicht bewusst, dass diese Tests verschiedene Chromosomen-Störungen nicht eindeutig nachweisen können und dass nach einem Bluttest oft noch weitere invasive Tests notwendig sind, um den Befund zu bestätigen. Ein Bericht von «Tages-Anzeiger» und «Bund» zeigt, wie durch die neuen Tests der Ablauf der gesamten vorgeburtlichen Diagnostik verzögert wird und es vermehrt zu Spätabtreibungen kommt.

insieme fordert grundsätzlich einen verantwortungsvollen Umgang mit vorgeburtlichen Untersuchungen.

Bessere Beratung dringend notwendig

Ein verantwortungsvoller Umgang mit vorgeburtlichen Tests setzt voraus, dass jede pränatale Diagnostik von einer nicht-direktiven, umfassenden Information und Beratung begleitet sein muss. Noch bevor getestet wird müssen werdende Eltern wissen: Sie haben ein Recht auf Nichtwissen. Sie brauchen Informationen über die Möglichkeiten und Grenzen der Tests und darüber, was für Folgeuntersuchungen notwendig werden können. Sie müssen über die Konsequenzen von auffälligen Testergebnissen informiert sein.

Alternativen zur Abteibung

Zu einer umfassenden Beratung gehört auch, dass werdende Eltern über Alternativen zu einer Abtreibung informiert und dass ihnen Kontakte zu Elternvereinigungen und zu betroffenen Eltern ermöglicht werden. Ohne konkrete Erfahrungen ist es für Nichtbetroffene schwierig, sich beispielsweise ein Leben mit einem Kind mit Trisomie 21 vorzustellen und  dass diese Kinder durchaus selbständig und glücklich leben können.

Eine systematische und routinemässige Anwendung pränataler Tests lehnt insieme ab.

Informationen für werdende Eltern

Um Frauen und werdenden Eltern den Zugang zu allen wichtigen Informationen rund um die Schwangerschaft und vorgeburtliche Untersuchungen zugänglich zu machen,  führt insieme auf ihrer Website neu eine Rubrik „Schwangerschaft“. Die Seite vermittelt unter anderem alle wichtigen Informationen zu den vorgeburtlichen Tests oder dazu, wo die Betroffenen Beratung und Unterstützung  erhalten.

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