Am 29. Januar hat der Grosse Rat des Kantons Neuenburg die „Interkantonale Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich Sonderpädagogik“ (Konkordat) von 2007 ratifiziert. Zur Freude der Organisationen, die sich gemeinsam für die Ratifizierung eingesetzt haben. Doch bleibt viel zu tun, wie sie betonen.
„Dass der Kantonsrat einstimmig unterzeichnet hat, ist positiv. Es scheint, dass die Abgeordneten die Bedeutung des Dossiers erkannt haben. Wir danken ihnen für die Unterstützung“ sagt Delphine Vaucher, Geschäftsführerin von insieme Neuchâtel und engagiert in der Organisation zugunsten des Konkordats.
Besonders freut sie, dass die parlamentarische Kommission zwei wichtige Aspekte des Konkordats hervorhebt: Eine rasche Umsetzung und die Bereitstellung der notwendigen Mittel, um bei der Sonderpädagogik eine gute Politik zu gestalten.
Zwei grosse Fragen
Aus Sicht der betroffenen Organisationen sind dies die zwei heikelsten Punkte. Die Umsetzung muss bis August 2013 erfolgen und nicht, wie vom Parlament vorgesehen, erst 2017. Auch Artikel 14 des Konkordates verlangt eine rasche Umsetzung und präzisiert, dass Kantone, die dem Übereinkommen seit 1. Januar 2011 beigetreten sind, die nötigen Anpassungen innert sechs Monaten vorzunehmen haben“.
Die budgetierten Mittel entsprechen bereits jetzt dem Bedarf nicht. „Wir benötigen ein viel grösseres Budget, um die notwendigen Massnahmen zu verwirklichen“, fügt die Geschäftsführerin von insieme Neuchâtel an.
Die nächsten Schritte
Zunächst muss der Kanton nun das Sonderpädagogische Konzept vollenden, wie dies das Konkordat vorsieht. Die Organisationen, darunter insieme Neuchâtel, erwarten, dass sie zur Konsultation eingeladen werden. Wachsam werden sie die rasche Umsetzung im Auge behalten und auf der Bereitstellung von genügend finanziellen Mitteln beharren.