Keine Entwarnung

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Die NZZ am Sonntag vom 24. Juli berichtet, das  Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) wolle auf Einsparungen bei der Berufsbildung von Jugendlichen verzichten. Anstelle der geplanten Einsparungen von jährlich 50 Mio. Franken bei der Berufsausbildung solle ab Herbst eine Arbeitsgruppe abklären, wie die Wirkung der Praktischen Ausbildung verbessert werden könne.

Nach wie vor gilt das Rundschreiben des BSV von Ende Mai, in dem erste konkrete Sparmassnahmen ankündigt sind: Die IV-Anlehre bzw. die Praktische Ausbildung nach INSOS (PrA) soll danach einheitlich nicht mehr für zwei Jahre, sondern nur noch für ein Jahr zugesprochen werden. Ein zweites Jahr soll nur noch dann genehmigt werden, wenn eine Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt erwartet werden kann. Chancen für eine zweijährige Lehre erhält, wer Aussicht auf eine „künftige Erwerbstätigkeit in rentenbeeinflussendem Ausmass“ hat.

Das BSV nimmt eine Umlagerung der Kosten vor, die auch einen Leistungsabbau bedeutet und insbesondere stärker beeinträchtigte Jugendliche treffen dürfte. Geschenkt wird den Jugendlichen mit Behinderung nichts. Deshalb reichen insieme Schweiz, Procap und die Vereinigung Cerebral Schweiz am 12. September die Petition „Berufsbildung für alle – auch für Jugendliche mit einer Behinderung!“ ein . Gemeinsam fordern die drei Organisationen, dass eine berufliche Grundausbildung auch Jugendlichen garantiert wird, die stärker beeinträchtigt sind und keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben werden.

Über 90‘000 Menschen haben die Petition unterzeichnet, bald sind es 100‘000. Und die Sammlung geht weiter. Noch bis zum 1. September können Unterschriften bei insieme Schweiz eingereicht werden.

www.berufsbildung-für-alle.ch