Nationalrätin Christine Bulliard und Nationalrat Christian Lohr halten an ihren Postulaten fest. Sie fordern Transparenz und gesetzeskonforme Bedingungen bei der IV-Anlehre.
Im August hatte der Bundesrat dem Parlament empfohlen, die von Bulliard und Lohr am 21. Juni eingereichten Postulate abzulehnen. Dagegen wollen sich die beiden Parlamentarier wehren.
Transparenz und gesetzeskonforme Bedingungen
Aus Sorge darüber, dass seit Mai 2011 die Berufsausbildungen bei jungen Menschen mit Behinderung nachweislich rückläufig sind, will Christine Bulliard vom Bundesrat mehr Transparenz. Sie will wissen, ob auch Jugendliche mit einer starken Beeinträchtigung das nötige Rüstzeug für ihre spätere Arbeit erhalten, wie es in Artikel 16 des Invalidenversicherungs-Gesetzes IVG festgehalten ist. Christian Lohr ersucht den Bundesrat, zu prüfen, ob die im Rundschreiben Nr. 299 verankerten restriktiven Bedingungen für die erstmalige berufliche Ausbildung, wie sie seit Mai 2011 praktiziert werden, gesetzeskonform sind.
Das Parlament überzeugen
Im Hinblick auf die Behandlung der Postulate wollen Bulliard und Lohr den Parlamentariern aufzeigen, dass die neue IV-Praxis ungerecht ist. Es sei unverständlich, dass ausgerechnet jenen Jugendlichen die Ausbildungszeit gekürzt werde, die mehr Lernzeit benötigten, bekräftigen sie. Sie wollen sich für eine Praxis einsetzen, die diesen Jugendlichen gerecht wird und ihnen eine berufliche Eingliederung ermöglicht – ob in einen geschützten oder in den ersten Arbeitsmarkt.
Noch ist offen, wann die Postulate ins Parlament kommen.
Zum Postulat von Christine Bulliard-Marbach
Postulat von Christian Lohr
Kein Recht auf Bildung, News vom 1. Juli
IV-Praxis zeigt Folgen, News vom 1. April
Unser Dossier Petition – Berufsbildung