Eine berufliche Zukunft – leider nicht für alle

Gepostet am

© France Santi INSOS

Leider hat der Nationalrat heute mit 92 zu 91 Stimmen dem Bundesrat das Recht gegeben, die Berufsbildung für Jugendliche mit Behinderungen zu kürzen. Zuvor hatten rund zehn Jugendliche vor dem Bundeshaus darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig eine berufliche Grundbildung für sie ist. Die Jugendlichen absolvieren momentan eine zweijährige Praktische Ausbildung (PrA). insieme unterstützt ihr Anliegen.

 „Eine berufliche Zukunft – auch für mich!“, steht auf den Flyern, die die Jugendlichen allen Nationalrätinnen und Nationalrat in die Hand drücken. Diese Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich mit einer zweijährigen Praktischen Ausbildung auf das Berufsleben vorzubereiten. Diese Möglichkeit wollen sie auch für nachfolgende Jahrgänge erhalten. Deshalb baten sie den Nationalrat mit ihrem Flyer, bei der heutigen Beratung des IV-Gesetzes auf sie Rücksicht zu nehmen.

Langes Seilziehen um die Berufsbildung

Die Berufsbildung für Jugendliche mit Behinderung wurde 2011 auf ein Jahr verkürzt. Das Bundesgericht hat 2016 entschieden, dass diese Kürzung rechtswidrig war, weil eine gesetzliche Grundlage fehlte. Nun hat das Parlament mit 92 zu 91 Stimmen dem Bundesrat die gesetzliche Grundlage gegeben, die Berufsbildung für Jugendliche mit Behinderung zu kürzen. insieme bedauert diese Entscheidung und wird sich weiterhin – zusammen mit vielen anderen Organisationen – gegen unnötige Sparmassnahmen auf dem Buckel von Jugendlichen mit Behinderung wehren.