Frühförderung

Mehr noch als alle anderen braucht ein Kind mit einer kognitiven Beeinträchtigung Anregung und Förderung. Die erste Unterstützung, die Eltern finden können, kommt von den heilpädagogischen Früherziehern und Früherzieherinnen und ist kostenlos.

Zwei kleine Buben sitzen auf ihren Spielzeugautos.
Die Entwicklung des Kindes wird mit gezielt eingesetzten Spielen gefördert.

Frühförderung stärkt

Die heilpädagogische Frühförderung bietet Kindern, ihren Eltern und weiteren Bezugspersonen vielseitige Unterstützungsmöglichkeiten: Bei Kindern wird die Entwicklung, Selbständigkeit und auch die Integration in die Gesellschaft gefördert. Bezugspersonen werden in ihren Handlungs- und Erziehungskompetenzen gestärkt.

Frühförderung bedeutet pädagogische und therapeutische Hilfe und Unterstützung für Kinder ab der Geburt bis 2 Jahre nach dem Schuleintritt. Früherzieher*innen fokussieren auf die Ressourcen des Kindes und stimulieren alle seine Entwicklungsbereiche mit gezielt eingesetzten Spielmaterialien, durch Kommunikation und alltägliche Aktivitäten. Dadurch soll das Kind in seiner Entwicklung und Beziehungsfähigkeit gestärkt und zu einem möglichst selbständigen und selbstbestimmten Leben befähigt werden.

Im Allgemeinen findet die Therapie im familiären Umfeld statt – sie kann aber auch ambulant oder in ausserfamiliären Betreuungsinstitutionen durchgeführt werden. Die Intensität der Therapie hängt von der jeweiligen Situation und den vereinbarten Zielen ab.

Eine Frau kniet zwischen zwei kleinen Buben, die auf Spielzeugautos sitzen.
Im Allgemeinen finden die Therapien im familiären Umfeld.

Handlungskompetenz für Eltern

Früherzieher*innen beschäftigen sich aber nicht nur mit der Entwicklung des Kindes. Sie beraten und begleiten auch die Eltern und weitere Bezugspersonen. Gemeinsam mit diesen erarbeiten sie Zielsetzungen für die Förderung des Kindes, aber auch für die Bewältigung der herausfordernden Situation für die Bezugspersonen. Auch sie sollen gestärkt werden: in ihrer Erziehungs- und Handlungskompetenz.
Früherzieher*innen können die Bezugspersonen zudem dabei unterstützen, zwischendurch auch Mal loszulassen und in ein Gleichgewicht zwischen Familienleben und Leben in der Gesellschaft zu finden.

Unterstützung bei Übergängen

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen beteiligten Fachpersonen ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der heilpädagogischen Früherziehung. Ziel ist es, die verschiedenen therapeutischen Massnahmen möglichst wirkungsvoll einzusetzen. Früherzieher*innen begleiten und beraten dementsprechend auch bei Übergängen zwischen verschiedenen Unterstützungsmassnahmen oder auch bei Übergängen wie Kita – Kindergarten oder Kindergarten – Schule. Eltern, die an einer heilpädagogischen Früherziehung interessiert sind, wenden sich an den heilpädagogischen Früherziehungsdienst in ihrer Region (s. Adressliste u.). Dort erhalten sie Auskunft über den Ablauf, und es wird geklärt, welches Angebot für ihre Situation am besten passt.

Ein Kurzfilm zur heilpädagogischen Früherziehung des Heilpädagogischen Dienstes St. Gallen
Berufsverband der heilpädagogischen Früherziehung (BVF)