Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hat eine Studie zur Bestandesaufnahme des Wohnangebots für Menschen mit Behinderungen ausgeschrieben. insieme Schweiz misst diesem Projekt eine grosse Bedeutung bei.
„Als ich ankam, lag ein Schlüssel auf dem Tisch und man sagte mir, dies sei meiner. Ich bekam meinen eigenen Schlüssel!“ vertraute Cyril Corbat Ende 2016 dem insieme-Magazin an. Er hat eine geistige Behinderung und lebt seit einigen Jahren in einer Wohngemeinschaft der Stiftung FARA in Rossens bei Freiburg.
Diese Wohnform ist bei weitem nicht die einzige für Menschen mit Behinderungen. Neben Wohngemeinschaften gibt es Wohnheime, begleitetes Wohnen und selbständiges Wohnen. Das Projekt „Bestandesaufnahme des Wohnangebots für Menschen mit Behinderungen“ des Bundes hat zum Ziel, diese Wohnformen auf nationaler Ebene zu erfassen. Es geht um Wohnformen für Menschen mit Behinderungen, die IV-Unterstützung beziehen.
Da die Studie die Wohnsituation schweizweit untersucht, wird sie auch die Unterschiede zwischen den Kantonen beleuchten, sowohl was das Wohnangebot angeht wie auch in Bezug auf die beteiligten Akteure.
Die unterschiedlichen Bedürfnisse feststellen
„Da sich der Umfang des Hilfe- und Begleitungsbedarfs sowie die Art der Behinderung (körperlich, psychisch, geistig) unterscheiden, können je nach Kanton und Zielgruppe unterschiedliche Wohnformen verfügbar sein“, steht in der Projektausschreibung des Bundes. Die Bewerbungsfrist läuft bis Ende Mai.
Bei den Personen, die wegen ihrer Behinderung in einem Heim oder einer Institution wohnen, weist die Mehrheit eine kognitive Beeinträchtigung auf. Für insieme ist es ein wichtiges Anliegen, dass diesen Menschen ein vielfältiges Angebot an Wohnformen zur Verfügung steht und sie möglichst selbstbestimmt ihren Wohnort und ihre Wohnart wählen können. insieme engagiert sich intensiv für neue Wohnformen, Wahlmöglichkeiten und Inklusion von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
Die Ergebnisse der vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) in Auftrag gegebenen Studie, die im Sommer 2019 vorliegen sollen, werden deshalb mit Aufmerksamkeit analysiert.