Was heisst angemessen?

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„Genug zum Überleben – aber auch zum Leben?“ ist das Motto des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember. Inclusion Handicap, der Zusammenschluss der Behindertenorganisationen, macht mit vielfältigen Veranstaltungen auf Missstände und Forderungen aufmerksam.

Ein Leben in Würde ist mehr als blosse Existenzsicherung. Auch das Ausüben eines Hobbys,  Kinobesuche oder Abendessen mit Freunden und Freundinnen sind wesentlich, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Voraussetzung dafür sind genügend finanzielle Mittel.

Angemessener Lebensstandard

Dies gilt gerade auch für Menschen mit geistiger Behinderung. Besonders wenn sie in Einrichtungen leben, reicht das Geld oft nicht für einen „angemessenen Lebensstandard“, wie ihn die  UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNO-BRK) fordert.

Nach wie vor hängt es vom Wohnort ab, ob einer Person für Ferien, Transportkosten oder notwendige Körperpflegemittel ein ausreichender Betrag zu Verfügung steht. Je nach Kanton erhalten BewohnerInnen von Wohneinrichtungen zwischen 200 und 550 Franken für persönliche Belange.

Teilhabe am sozialen Leben

insieme verlangt nachdrücklich, dass der Betrag die wichtigsten Bedürfnisse abdeckt und eine soziale Teilhabe ermöglicht.

Die Reformen der Ergänzungsleistungen und der IV, die demnächst im Parlament diskutiert werden, dürfen deshalb keinesfalls weitere Reduktionen von Leistungen nach sich ziehen.

Veranstaltungen am 3. Dezember

Am 3. Dezember werden Menschen mit Behinderungen und ihre Organisationen in der ganzen Schweiz mit Standaktionen, Podiumsdiskussionen, kulturellen und weiteren Anlässen aufzeigen, was angemessener Lebensstandard heisst und was die Voraussetzungen dafür sind.