Pflegende Angehörige: DANKE!

Gepostet am

© Vera Markus

Der 30. Oktober ist in der Schweiz der Tag der pflegenden Angehörigen. Der Tag würdigt die Arbeit von Frauen und Männern, die ihre Familienmitglieder auf unterschiedlichste Art und Weise unterstützen. Unser Gesundheitssystem kann nur dank diesem engagierten Einsatz funktionieren. Grund genug, diese unentbehrliche Arbeit zu würdigen.

Zehntausende Angehörige leisten in der Schweiz unentgeltliche Betreuungs- und Pflege-Arbeit. Sie kümmern sich um die betagte Mutter, den pflegebedürftigen Onkel, sie putzen, stützen, kochen, tragen, trösten, übernehmen Einkäufe und bringen unendlich viel Geduld auf – und sie müssen sich selber vielfach stark zurück nehmen. Der Tag bietet Gelegenheit, ihnen ein grosses Merci auszusprechen.  

Entlastung ist wichtig

Wer sich über längere Zeit intensiv um die Betreuung von Angehörigen kümmert, sollte auch achtsam mit sich selber umgehen. Es ist wichtig, sich Unterstützung zu holen, sich Pausen und Erholung zu organisieren. Die grosse Verantwortung, chronische Besorgnis oder soziale Isolation können zu Stressfaktoren werden. Die Regionalvereine von insieme bieten eine grosse Auswahl an Angehörigentreffen an. Es lohnt sich, diese zu nutzen. Weiter empfiehlt es sich, den Entlastungsdienst zu beanspruchen. Nur wer selber immer wieder Kraft tanken kann, kann anderen Unterstützung bieten.

Bessere rechtliche Rahmenbedingungen

2014 hat der Bundesrat einen Aktionsplan verabschiedet, um pflegende Angehörige besser zu unterstützen. Aktuell wird im Parlament ein Gesetz beraten, welches drei konkrete Massnahmen vorsieht: Hilflosenentschädigung und Intensivpflegezuschlag sollen weiterhin bezahlt werden, wenn sich ein Kind im Spital aufhalten muss. Eltern erhalten 14 Wochen Betreuungsurlaub, wenn das eigene Kind schwer erkrankt oder verunfallt. Angehörige können drei Tage Kurzurlaub beziehen, um nahestehende Personen zu pflegen. insieme setzt sich als Mitglied der „Nationalen Interessengemeinschaft für betreuende und pflegende Angehörige“ dafür ein, dass das Parlament diese Massnahmen im Gesetz aufnimmt. Damit würde die Situation von Angehörigen erheblich verbessert.