Der Kanton Bern plant im Alters- und Behindertenbereich rigorose Einsparungen. Dagegen setzen sich die Betroffenen und ihre Angehörigen jetzt zur Wehr.
Um den Staatshaushalt zu entlasten, hat der Regierungsrat des Kantons Bern im Juni ein Sanierungspaket von insgesamt 53 Millionen Franken zuhanden des Grossen Rates verabschiedet. Rigoros sparen will er auch bei den Institutionen für erwachsene Menschen mit einer Behinderung. 2014 bereits sollen 15.7 Millionen Franken und in den Folgejahren je 28.7 Millionen eingespart werden. Konkret hiesse das die Streichung von 220 Vollzeitstellen.
Es trifft die Schwächsten
Die geplanten Einsparungen gehen auf Kosten von Menschen mit Behinderung in Wohnheimen, Tagesstätten, Werkstätten und Schulen. Am stärksten treffen werden sie Menschen mit hohem Betreuungsbedarf, die bereits heute nur unter grössten Anstrengungen einen geeigneten Wohnplatz finden. Leiden würde nicht nur die Betreuungsqualität, sondern ihre Lebensqualität insgesamt, und die Möglichkeiten zu gesellschaftlicher Teilhabe würden noch mehr eingeschränkt.
Demo am 18. November in Bern
Die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen wollen das nicht hinnehmen und im November auf die Strasse gehen. Dann nämlich will der Grosse Rat über die geplanten Sparmassnahmen entscheiden. Gemeinsam mit der Kantonalen Behindertenkonferenz (kbk) und socialbern ruft insieme Kanton Bern Angehörige und Freunde von Menschen mit Behinderung und die Institutionen auf, am 18. November auf dem Rathhausplatz in Bern zu demonstrieren. Die Regierung soll auch daran erinnert werden, dass ihr Sparvorhaben gegen die Beschlüsse im Behindertenkonzept verstösst.