Eine Studie der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) über die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen aus Sonderschulen ergab sowohl beruhigende als auch beängstigende Ergebnisse. Sie zeigt eindrücklich, wie wichtig die Begleitung bei der Nutzung digitaler Medien ist.
Bei der Nutzung der Medien bestehen viele Parallelen zwischen Sonder- und Regelschulen: Fast alle Kinder und Jugendliche haben ein Handy, und sie haben die gleichen Lieblingsfilme und -computerspiele.
Sonderschüler und –schülerinnen nutzen ihr Handy am häufigsten, um Musik zu hören, die Uhrzeit abzurufen und für bilaterale Messengerchats, gefolgt von Surfen und Videos schauen. Beliebt sind You-Tube-Videos, unterhaltende Filmchen, aber auch Videos mit nützlichen Alltagstipps.
Auch Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram nutzen Kinder und Jugendliche aus Sonderschulen. Sie tun dies jedoch hauptsächlich passiv, indem sie etwa Beiträge liken oder andere Profile anschauen.
Grosse Chancen – und Gefahren
Die Studie zeigt auf, dass digitale Medien den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, «dabei zu sein», sich zu informieren, sich auszutauschen. Die Studie macht aber auch deutlich, dass unbedingt Massnahmen ergriffen werden müssen, um insbesondere die Internetabhängigkeit, Cybermobbing und Cybergrooming (ein «Heranmachen» im Internet, um einen sexuellen Missbrauch vorzubereiten) zu vermindern.
Bildung und Begleitung
Lehrpersonen brauchen hier eine spezifische Sensibilität und sind gefordert, die Mediennutzung verstärkt zu begleiten und den Aufbau von Medienkompetenzen gezielt zu fördern. So fordert die Studie etwa ein Unterrichtsfach Medienbildung.
insieme-Broschüre «Digital dabei!»
insieme Schweiz hat sich dem Thema ebenfalls angenommen und gemeinsam mit Partnern die dreisprachigen Broschüre «Digital dabei!» herausgegeben. Sie beinhaltet viele praktische Tipps und wertvolle Links für die Medienbegleitung von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung – in Schulen, Institutionen oder in der Familie.