Eizellenspende und PID

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Ein parlamentarischer Vorstoss verlangt die Zulassung der Eizellenspende in der Schweiz. insieme befürchtet, dass mit der Zulassung der Eizellenspende die Präimplantationsdiagnostik (PID) – das Diagnoseverfahren bei künstlichen Befruchtungen –  vermehrt angewendet wird.

In der Schweiz ist die künstliche Befruchtung (In-vitro-Fertilisation) für verheiratete heterosexuelle Paare bei medizinischen Problemen erlaubt. Bei Unfruchtbarkeit des Mannes dürfen Samenspenden verwendet werden. Die Spende von Eizellen bei medizinischen Problemen der Frau hingegen ist verboten. Das soll sich ändern.

Ei- und Samenspende gleichsetzen
Die Wissenschaftskommission des Nationalrates WBK-NR stimmte am vergangenen Freitag mit 16 zu 7 Stimmen der Parlamentarischen Initiative des Waadtländer CVP-Nationalrat Jacques Neirynck zu. Diese verlangt, dass Samen- und Eispenden rechtlich gleichsetzt werden.

Sofern sich auch die zuständige Ständeratskommission für die Zulassung der Eispende ausspricht, wäre der Weg für die Debatte über die nötige Gesetzesänderung im National- und Ständerat frei.

Debatte über Präimplantationsdiagnostik
Parallel zur Debatte um die Zulassung der Eispende ist im Parlament die Diskussion um die Liberalisierung der Präimplantationsdiagnostik (PID) im Gang. Die PID soll es erlauben, bei einer künstlichen Befruchtung die Embryonen auf schwere Erbkrankheiten zu untersuchen.

Im vergangenen November hatte die Ständeratskommission noch weiterreichende Lockerungen der PID ins Auge gefasst: Embryonen mit einem fehlerhaften Chromosomensatz – wie Trisomie 21 – sollten systematisch aussortiert werden können. Am 27. Januar diskutiert der Ständerat weiter.

insieme befürchtet Druck auf PID-Anwendung

Gegen eine weitere Lockerung der PID hat sich insieme von Anfang an ausgesprochen. Nun befürchtet insieme, dass mit der Zulassung der Eispende die Präimplantationsdiagnostik – ein rein selektives Verfahren – vermehrt angewendet wird.  Weiter befürchtet insieme, dass die Liberalisierung der künstlichen Befruchtung einer immer verfeinerten präimplantativen Diagnostik Vorschub leistet.

Parlamentarische Initiative Neirynck