Renzo Blumenthal im Gespräch

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Er gilt als erfolgreichster Mister Schweiz aller Zeiten, hat ein Bein im Stall und das andere im Showbusiness, ist um ein Haar Fussballprofi geworden und parliert flüssig in der vierten Landessprache – ein Sympathieträger schlechthin: Renzo Blumenthal. Am 11. September ist er im Stade de Suisse im Le Grand Match mit von der Partie.

Ihre Wahl zum Mister Schweiz liegt nun fünf Jahre zurück. Wie stark hat dieser Titel Ihr Leben beeinflusst?
Natürlich gab das schon eine ziemliche Veränderung. Die vielen Auftritte und Engagements führen mich seither regelmässig in alle Teile der Schweiz. Es ist für mich ein willkommener Ausgleich zu meinem Job als Biobauer. Inzwischen gehört es zu meinem Alltag.

Wovon träumt Renzo Blumenthal, wenn das Vieh versorgt, die Wiese gemäht und der Traktor im Stall ist?
Bei mir ist auch dann noch viel los. Ich bin Familienvater, spiele in der Freizeit Fussball und hab regelmässig Einsätze für meine Sponsoren. Da bleibt keine Zeit für Träume.

Hand aufs Herz: Wie viel Zeit verbringen Sie vor einem normalen Arbeitstag im Badezimmer?
Zehn Minuten.

Ist allabendliche Wellness im Heubad in Ihrem Fall beinahe Pflicht?
Das könnte ich schon einrichten. Doch mir fehlt meist die Zeit. Der Alltag in den Bergen entspricht da nicht ganz dem Klischee.

Wie meistern Sie den Spagat zwischen Showbusiness und einem Beruf, der gemeinhin als wenig glamourös wahrgenommen wird?
Das geht ganz gut. Für mich ist das eher ein interessantes Zusammenspiel zweier Welten, die eben beide ein Teil von mir sind. Aber ohne die Unterstützung und Rückendeckung meiner Frau Ladina und der Familie ginge das sicher nicht.

Hat Ihr Amtsjahr die öffentliche Wahrnehmung Ihres Berufsstandes verändert?
Ich denke schon. Man sieht das auch an den zahlreichen landwirtschaftlichen Organisationen, deren Botschafter ich bin. Aber das können auch andere wie z.B. die Schwinger, die mit der Landwirtschaft eng verbunden sind.

Sie führen eine eigene Foodlinie mit Käse, Bier, Würsten und Salatsauce. Wie stark hilft Ihr Name bei der Vermarktung?
Beim Bier sicher mehr als beim Käse oder bei den Würsten. Dort entscheiden die Konsumenten im Laden eher über den Preis. Ich bin sehr zufrieden, wie sich die Produkte mit dem Label Blumenthal entwickeln. Mir ist dabei wichtig, dass ein Bezug zu mir besteht und ich mich identifizieren kann.

Geträumt haben Sie einst auch von einer Profi-Fussballkarriere, die verletzungsbedingt jedoch ein abruptes Ende nahm. Wie sind Sie damals mit dieser Situation klar gekommen?
Das war hart. Ich war jung, hatte einen Vertrag beim FC St. Gallen. Alles lief nach Plan. Das schnelle Ende war dann schon bitter. Aber ich hatte ja einen Beruf und die Familie. Das hat mir natürlich geholfen.

Welchen Stellenwert hat Fussball heute in Ihrem Leben?
Ich spiele noch immer zum Plausch. Neulich gewann ich ein Beach-Soccer Turnier in Basel. Wenn ich Zeit habe, verfolge ich am Fernseher einen Match.

Das Event am 11. September ist auch ein Ort der Begegnung mit Menschen mit geistiger Behinderung. Weshalb engagieren Sie sich in diesem Rahmen?
Mir ist es ein Anliegen, dass wir uns in der Gesellschaft auch um weniger Privilegierte kümmern. Meine Frau ist Heilpädagogin. Uns geht es gut, anderen aber nicht. Deshalb ist es logisch, dass ich mich für solche Menschen einsetze, wenn ich kann.

Ist das für Sie die erste Erfahrung dieser Art?
Nein. Dem Umgang mit körperlich und geistig behinderten Menschen weiche ich nicht aus. Ich hatte schon viele Charity-Einsätze mit wirklich tollen Begegnungen.

Das insieme!Event steht unter dem Motto begegnen – bewegen – verändern. Uns fehlt noch die Übersetzung ins Rätoromanische…
Sentupar – samover – semidar

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