Die Angestellten der Berufsbildungszentren für Jugendliche mit Behinderung im Kanton Freiburg fordern die Beibehaltung einer guten Ausbildung und sehen die eigene Zukunft gefährdet.
Anfang Mai reichten die Angestellten der Berufsbildungszentren im Kanton Freiburg beim Staatsrat eine Petition ein. 168 Personen, gut 80 % aller Angestellten der drei Freiburgischen Berufsbildungszentren Courtepin, Seedorf und des Peuplie, wollten mit ihrer Unterschrift der Sorge um die Zukunft der Berufsausbildung im Kanton und um ihre eigene Zukunft Ausdruck geben.
Wer finanziert?
Sorge bereitet den PetitionärInnen, dass die kantonalen IV-Stellen keine klaren Bedingungen festgelegt haben. Die Berufsbildungszentren wissen bis heute nicht, welche Mittel ihnen ab 2013 zur Verfügung stehen werden. Aufgrund dieser Ungewissheit fordern sie, dass die geltenden Tarife über 2012 hinaus verlängert werden.
Weniger Jugendliche in Ausbildung
Besorgt sind die Petitionäre auch über die Politik des Bundes in Bezug auf die berufliche Bildung von Jugendlichen mit einer Behinderung: Die Invalidenversicherung stellt immer strengere Kriterien für den Zugang zu einer IV-Anlehre auf. Mit der Konsequenz, dass die Zahl der auszubildenden Jugendlichen abnimmt. Gegen diesen Ausschluss reichten insieme Schweiz und zwei weitere Behindertenorganisationen bereits im vergangenen Jahr eine Petition mit über 100‘000 Unterschriften ein.
Auch Ausbildende betroffen
Das Beispiel Freiburg zeigt: Die Sparpolitik des Bundes trifft nicht nur die junge Menschen mit einer Behinderung, denen das Recht auf eine gute berufliche Grundausbildung abgesprochen wird. Es trifft auch die sonderpädagogischen Fachkräfte, die diese Grundausbildung gewährleisten sollten.
Die von den Freiburger Ausbildenden aufgeworfenen Fragen sind kein kantonales Phänomen. Sie betreffen die Berufsausbildung und die Ausbildungsstätten in der ganzen Schweiz.
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