Bis heute wurde den Forderungen der Petition « Berufsbildung für alle – auch für Jugendliche mit Behinderung“ nicht Folge geleistet. insieme Schweiz, die Vereinigung Cerebral Schweiz und Procap Schweiz haben die gleichnamige Petition mit über 100’000 Unterschriften 2011 eingereicht. Die Petition verlangt, dass alle jungen Menschen – auch diejenigen mit schwerer Behinderung – die Möglichkeit erhalten, eine Grundausbildung zu erwerben. Auch dann, wenn sie später nicht viel verdienen und in einem geschützen Rahmen arbeiten werden.
Unklarer Auftrag
Auf die Petitionseingabe reagierten Bundesrat Burkhalter und das BSV zwar mit der Lancierung des Projekts „Erstmalige berufliche Ausbildung“. Doch das Projekt stockt. Immer noch hat die Projektgruppe, die sich Mitte Januar 2012 traf und der die Petitionäre, VertreterInnen von IV-Stellen und den Organisationen Integras und INSOS angehören – keinen klaren Auftrag. Die Projektmitglieder vermuten, dass es dem BSV nicht um die Absicherung des Zugangs zur Berufsbildung geht, sondern um die Optimierung der (rentablen!) beruflichen Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt.
Praxisänderung stoppen
Die Petitionäre erwarten vom BSV, dass die Petitionsanliegen ernst genommen und die mit dem IV-Rundschreiben Nr. 299 eingeleiteten Praxisänderungen gestoppt werden. Die Arbeitsgruppe „Erstmalige berufliche Ausbildung“ muss einen klaren Auftrag erhalten und genügend Zeit, um Lösungen zu erarbeiten.
Zum Beitrag: Petition „Berufsbildung für alle – auch für Jugendliche mit Behinderung“ (PDF)