PID: letzte Chance Schranken zu setzen

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Am 12. Dezember entscheidet das Parlament in der Schlussabstimmung über die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik. Stimmt es dem Vorschlag zu, kann die Einführung uneingeschränkter Chromosomen-Tests am Embryo im Reagenzglas nur noch mit einem Volks-Nein verhindert werden.

Massiv ausgeweitete Vorlage kommt zur Schlussabstimmung

Die enge Regelung, die vom Bundesrat für die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) noch vorgesehen war, wurde vom Parlament massiv ausgeweitet. Gemäss Gesetzesvorlage, die nun zur Schlussabstimmung kommt, sollen nicht nur Paare mit einer schweren Erbkrankheit, sondern alle Paare die künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen, Zugang zu dieser ethisch ausgesprochen heiklen Diagnostik erhalten. Die Embryonen sollen im Reagenzglas nicht nur auf Erbkrankheiten, sondern auch auf spontan auftretende Veränderungen im Erbgut (bspw. Trisomien) mittels Chromosomen-Screening getestet und ausgewählt werden dürfen. Anders als von Befürwortern häufig angeführt, handelt es sich beim Chromosomen-Screening keineswegs um eine weitverbreitete Praxis im west-europäischen Raum (siehe Grafik).

Das letzte Wort hat das Volk

insieme geht diese Ausweitung entschieden zu weit. Aus diesem Grund hat insieme beschlossen, nicht nur die Gesetzesvorlage abzulehnen, sondern auch die Verfassungsänderung, die das Gesetz bedingt. Erst mit der Annahme der Verfassungsänderung kann das Gesetz in Kraft treten. Die nötige Volksabstimmung für die Verfassungsänderung ist Mitte 2015 zu erwarten. Insieme sagt NEIN zu dieser Verfassungsänderung, die die Weichen für die gesetzliche Einführung des Chromosomen-Screenings stellt. Gegen die Zulassung der PID ausschliesslich bei schweren Erbkrankheiten stellt sich insieme hingegen nicht.

Zusammen mit 18 weiteren Organisationen stellt sich insieme entschieden gegen die genetische Selektion des „besten Embryos“, weil damit eine Wertung in lebenswertes und nicht lebenswertes Leben verbunden ist.