15 Jahre Ohrenkuss

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Das von Menschen mit Down-Syndrom produzierte Magazin „Ohrenkuss … da rein, da raus“ besteht seit nunmehr 15 Jahren. Anlässlich dieses Jubiläums ist ein ganz besonderes Heft zum Thema Zeit erschienen. Die Ohrenkuss-Redaktorinnen und Redaktoren haben ein Jahr lang ein Logbuch geführt, das sich wie eine Zeitebene durch das neue Heft zieht.

Die Redaktion hat die besten Einträge ausgewählt und neu sortiert, denn Zeit verläuft nicht immer nur linear. So schreibt Julian Göpel über den Gedenktag der Anschläge auf New York und Veronika Hammel am Ende der Ausgabe über das verlorene EM-Halbfinale der deutschen Mannschaft gegen Italien: „zerknirscht ratlos Kleinlaut und Enttäust“.

Langsam bis schnell

Darüber hinaus widmen sich die Ohrenkuss-Autorinnen und Autoren allen Themen, die unmittelbar mit Zeit zu tun haben und ebenso beständig wie unmerklich unser Leben bestimmen. So diktiert Marc Lohmann: „Morgens früh aufstehen, dann geht die Zeit langsam, weil ich dann ganz schnell zum Bus muss.“ Und auch Julian Göpel hat die verschiedenen Geschwindigkeiten von Zeit durchschaut. Im Kapitel „Zeitdruck und Stress“ schreibt er: „Ich habe manchmal Zeitstress bei der Arbeit und heute beim Ohrenkuss. Abends lege ich mich hin – hochleistungschillen.“

Die ZEIT-Jubiläumsausgabe ist mit Aquarellen der Kölner Künstlerin Gabriele Lutterbeck illustriert, die die Ohrenkuss-Redaktion ein Jahr lang bei Redaktionssitzungen und Recherche-Exkursionen begleitet hat.

Zum Projekt Ohrenkuss
ZDF-Beitrag über die Vorarbeiten zum Heft