Neue Statistik der Sonderpädagogik

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Die «Statistik Sonderpädagogik» des Bundesamts für Statistik (BFS) zum Schuljahr 2018/19 zeigt, dass sich die Anzahl der integrativ und separativ beschulten Kinder mit sonderpädagogischen Massnahmen im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert hat. Neu werden auch Daten zu den Kantonen geliefert, wobei grosse Unterschiede feststellbar sind.

Im Schuljahr 2018/19 besuchten rund 950 000 Schüler*innen die obligatorische Schule, davon 1,4% eine Sonderklasse (Einführungsklasse, Klasse für Fremdsprachige oder andere Sonderklasse an einer Regelschule) und 1,8% eine Sonderschulklasse (in einer Sonderschule).

Der Anteil der Lernenden der obligatorischen Schule (in Regel- und Sonderschulen) mit verstärkten sonderpädagogischen Massnahmen belief sich auf 4,8% und jener der Schülerinnen und Schüler mit einer Lehrplananpassung auf 4,6%. Diese Zahlen unterscheiden sich kaum vom Schuljahr 2017/18.

Illustration eines Gebäudes mit viele Leute

Die Schule ist der Ort, an dem gemeinsam mit- und voneinander gelernt werden kann. © Svenja Plaas

Kantonale Unterschiede

Die Quote der Schüler*innen, die eine Sonderschule besuchen, variiert stark nach Kanton. Nach Wohnkanton betrachtet schwankt sie zwischen 0,8% (303) im Wallis und 2,5% in Solothurn (732), Schaffhausen (217) und St. Gallen (1447). Wird nach Schulkanton unterschieden, ist die Sonderschulquote in Appenzell Ausserrhoden mit 3,0% (178) am höchsten, während sie in Appenzell Innerrhoden – dem einzigen Kanton ohne eigene Sonderschule – mit 0% am tiefsten ist. Dort sind Schüler*innen gezwungen, in andere Kantone auszuweichen.

Mehr Knaben und ausländische Kinder

Beim Geschlechtervergleich in den Regelschulen fällt auf: Knaben sind in den Sonderklassen stärker vertreten als Mädchen. Noch höher ist ihr Anteil in den Sonderschulen.

Ebenfalls überdurchschnittlich oft gehen Kinder und Jugendliche mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Sonderschulen und -klassen.

Für eine Schule für alle

insieme fordert und engagiert sich seit langem dafür, dass alle Kinder, ob mit einer leichten oder schweren Behinderung, gemeinsam mit ihren Kolleg*innen aus dem Quartier zur Schule gehen können. Die Schule ist der Ort, an dem gemeinsam mit- und voneinander gelernt werden kann.

insieme bleibt dran, damit die Schule für alle in rascheren Schritten schweizweit zur Normalität wird. Nicht die Schüler*innen müssen sich an die Schule anpassen, sondern die Schule an die Lernenden!